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Erlebnis Lesen - Sachbücher - Ab 12 Jahren

Hermann Vinke
Das Dritte Reich
Eine Dokumentation mit zahlreichen Biografien


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"Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren". Richard von Weizsäcker, 1985.

Auch 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des "Dritten Reichs" besteht Erklärungsbedarf. Dieses Buch bringt jungen Lesern das dunkelste Kapitel unserer Geschichte durch eine Fülle historischer Fotos nahe und berichtet anschaulich über Ursachen, Wirkungen, Zusammenhänge und Folgen des Nationalsozialismus und die Verbrechen des Regimes. Zahlreiche Kurzbiografien von NS-Tätern wie deren Opfer lassen die Menschen hinter den historischen Fakten lebendig werden.

Eine Form der Information, die Jugendliche anspricht und ihr Verständnis für die Notwendigkeit der Aussöhnung zwischen den europäischen Nationen fördert. Das Buch ist geeignet für den Schulunterricht.

Vorwort
Die Zeit des Nationalsozialismus rückt in immer weitere Ferne. Auch die meisten Älteren haben keine eigene Erinnerung mehr an das Unrechtsregime. Die Zahl der Überlebenden, die aktiv beteiligt waren oder die Opfer der Diktatur geworden sind, wird immer kleiner.

Die Ereignisse selbst drohen zur Legende zu werden und das Dritte Reich wird von vielen nur in Bruchstücken wahrgenommen - verherrlicht als militärische Anstrengung im Zweiten Weltkrieg, als vermeintliche Modernisierungsleistung auf dem Gebiet des technischen Fortschritts, als missverstandener Anlauf zum Sozialstaat wegen der Ideologie der "Volksgemeinschaft".

Nationalsozialismus gilt manchen als eine Zeit, in der angeblich Ruhe und Ordnung herrschten, deutsche Art und deutsche Kultur besonders gepflegt wurden. Das sind die unkritisch positiven Legenden. Sie sind so falsch wie zählebig und sie sind gefährlich. Doch auch die Gesten des Abscheus und der Betroffenheit wegen der nationalsozialistischen Verbrechen reichen zur Auseinandersetzung mit dem Unrechtsregime nicht aus.

Es geht nicht um Schuld
Nur auf der Basis solider Informationen kann die Beschäftigung mit belasteter Geschichte geführt werden. Das betrifft in besonderem Maß die Nachgeborenen, weil sie immer wieder damit konfrontiert werden. Selbstverständlich geht es dabei nicht um Schuld oder um die Pflicht, sich mit den Fehlern der Großeltern und Urgroßeltern zu beschäftigen. Vielmehr hat die junge Generation das Recht zu erfahren, was ihre Vorfahren getan oder unterlassen haben, wie sie in das Unrecht des NS-Staats verstrickt waren oder wie sie sich ihm entziehen konnten. Denn nur gesichertes Wissen ermöglicht den klaren Blick auf die Vergangenheit, der nötig ist, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu meistern.

Zum notwendigen Wissen, das vor dem Dickicht aus Legenden und Mutmaßungen, Halbwahrheiten und Lügen bewahrt, gehören hieb- und stichfeste Informationen über die Entstehung der nationalsozialistischen Ideologie, über Hitlers Aufstieg zur Macht, über den Niedergang des Rechtsstaats, die vorauseilende Zustimmung so vieler zur Ausgrenzung und Verfolgung der Minderheiten, über den Willen des Regimes zum Krieg und seine Verachtung der Menschen.

Nicht minder wichtig ist das Wissen über die Personen, die Entscheidungen trafen, die als Vordenker oder Täter, als pflichtbewusste oder widerstrebende Handlanger und Erfüllungsgehilfen an der Macht teilhatten. Und notwendig ist ebenso das Wissen über diejenigen, die Widerstand leisteten, die anständig geblieben sind, weil sie sich nicht verführen ließen, die als Opfer in Konzentrationslagern und auf vielfache andere Weise gequält, verfolgt, ermordet worden sind.

Lehrstück
Die Geschichte des Dritten Reiches muss man verstehen als "Lehrstück" über die Notwendigkeit von Werten wie Demokratie, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit, Humanität und politische Vernunft. Der nationalsozialistische Staat mit all den Verbrechen, zu denen sich Menschen verführen ließen, darf nicht nur Anlass zu Scham, Zerknirschung und Schuldbewusstsein geben. Das Dritte Reich sollte vielmehr als unmittelbares Beispiel dafür verstanden werden, wohin es führt, die Demokratie abzulehnen, den Rechtsstaat preiszugeben und die Grundsätze von Toleranz und Humanität zu verhöhnen. Die Folgen waren millionenfaches individuelles Leid, der Verlust des Ansehens als Nation, der Verlust von Gebieten, des Volksvermögens und die Wiedergutmachungspflicht.

Der Zweite Weltkrieg, der von den Nationalsozialisten mit dem Überfall auf Polen begonnen wurde, der als Raub- und Vernichtungskrieg angelegt war, um Europa zu unterwerfen, zu beherrschen und zu versklaven, endete mit der vollkommenen Niederlage, der Teilung Deutschlands, Europas und der Welt auf lange Zeit.

Erinnerungsarbeit
Um auf dem Weg zur friedlichen Nachbarschaft - wie sie gegenüber dem Westen längst erreicht ist - die Folgen der Trennung zu überwinden, muss Erinnerungsarbeit geleistet werden, die klar benennt, was geschehen ist.

Die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mittel-Europa, aus der Tschechoslowakei, Polen, Jugoslawien, Ungarn und Rumänien, wo sich Deutsche vor Jahrhunderten angesiedelt hatten, ist nur verständlich, wenn man weiß, dass nationalsozialistische Politik und Machtstreben die Ursachen waren für den Verlust der Heimat dieser Menschen. Darüber müssen wir uns mit den Nachbarn im Osten verständigen. Der Dialog über die schwierige Geschichte ist die Voraussetzung der Versöhnung.

Gedenktage wie der 27. Januar, an dem wir uns anlässlich der Befreiung von Auschwitz der Opfer des Völkermords an den Juden erinnern, oder der 9. November, an dem alljährlich der Novemberpogrome von 1938 gedacht wird, haben ihren Sinn als äußere Zeichen. Ebenso dienen das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin und die Gedenkstätten am Ort der Konzentrationslager und anderer Verbrechen des Nationalsozialismus der öffentlichen Erinnerung. Jahrestage und Erinnerungsorte können Anstöße geben. Emotion und Betroffenheit genügen aber nicht. Gesichertes Wissen über die Geschichte des Dritten Reichs ist vor allem anderen notwendig, denn nur dadurch sind die Parolen der Neonazis zu entkräften und Legenden zu entlarven, die Rechtsextremisten in die Welt setzen, wenn sie den Staat Hitlers verherrlichen oder seine Untaten entschuldigen wollen.

Dieses Buch will einen Beitrag dazu leisten, die Ursachen, Wirkungen, Zusammenhänge und Folgen des Dritten Reichs zu verstehen. Es verdeutlicht, wie der nationalsozialistische Wahn, Europa und die Welt beherrschen zu wollen, gestützt auf eine Ideologie des Herrenmenschentums, des vermeintlichen Rechts der Stärkeren, zur Unterdrückung im eigenen Land und zu der Versklavung und Vernichtung anderer Nationen geführt hat.

Der Autor
Hermann Vinke wird 1940 im Emsland geboren. Er studiert Geschichte und Soziologie, arbeitet als Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen bevor er zum NDR nach Hamburg geht. Es folgen mehrere Jahre im Ausland als Hörfunk-Korrespondent für die ARD: Von 1981 bis 1986 berichtet er aus Japan, danach bis 1990 aus den USA. Zwei Jahre leitet Hermann Vinke das ARD-Studio Berlin/Ostdeutschland, übernimmt dann den Posten des Hörfunk-Programmdirektors bei Radio Bremen und ist nach seinem Ausscheiden im Jahr 2000 als Sonder-Korrespondent unterwegs, Berichtsgebiet Osteuropa.
Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Hermann Vinke ist Autor vieler Hörfunk-Sendungen, schreibt u.a. 1982 für Radio Bremen eine dreiteilige Reihe über Sophie Scholl. Neben seiner Arbeit als Journalist ist Hermann Vinke auch Autor mehrerer preisgekrönter Bücher. Sein erstes Buch, die Biografie von Carl von Ossietzky, erscheint 1978. 1980 folgt "Das kurze Leben der Sophie Scholl", für das er den Deutschen Jugendbuchpreis und den Jugendbuchpreis "Buxtehuder Bulle" erhält. Weitere Bücher von Hermann Vinke u.a.: ‚Ich habe nicht um mein Leben gebettelt' - Ein Portrait der Cato Bontjes van Beek, die als 22jährige Widerstandskämpferin von den Nazis hingerichtet wurde und heute zu Unrecht vergessen ist. "Fritz Hartnagel - Der Freund von Sophie Scholl", eine Biographie.

Preise & Auszeichnungen

  • Die Kinder- und Jugendbuchliste (Radio Bremen/SR) Sommer 2005

  • Luchs 220:: Luchs des Monats Juni 2005

  • Die besten 7 Bücher für junge Leser (DeutschlandRadio/Focus) April 2005


Ravensburger Buchverlag, 2005, 224 S.
19,95 Euro
Lesestufe: ab 12 Jahre
Hardcover
ISBN: 978-3-473-35857-1

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