Henning Mankell, Frank Arnold (Spr.), Angelika Kutsch (Übers.) Die Reise ans Ende der Welt [3 Audio-CDs]
Lesung
Solange er zurückdenken kann, hat Joel mit seinem Papa Samuel, einem wortkargen Holzfäller, der früher Seemann war, in diesem gottverlassenen Nest hoch oben im Norden gelebt. Jetzt ist er fünfzehn und es ist Zeit, dass er seine Mama Jenny kennen lernt, die ihn verlassen hat, als er noch ganz klein war, und die inzwischen in Stockholm leben soll. Früher, wenn Joel nach seiner Mama gefragt hat, hat Samuel immer nur den Kopf geschüttelt und gesagt, er wüßte nicht, wo sie sei. Plötzlich hat Mama Jenny eine Adresse. Und weil das so ist, beschließen Joel und sein Papa, sie zu besuchen. »Sobald deine Schule zu Ende ist«, sagt Samuel. Joel hat lange darüber nachgedacht, ob er die Prüfung für die Realschule machen soll, aber die Vorstellung, weitere vier Jahre zur Schule zu gehen, ist ihm zuviel. Jetzt soll erst mal das Leben beginnen. Das richtige Leben. Und das fängt damit an, dass sie nach Stockholm reisen. Stockholm ist zwar nicht das Ende der Welt, aber dem Ende der Welt doch ein Stück näher. Einen Tag und eine Nacht sind Joel und Samuel unterwegs, aber die Strecke, die sie zurücklegen, ist mehr als die Bewältigung der geografischen Entfernung: Joels innere Reise ins Land der Erwachsenen. Warum ist Mama Jenny damals einfach fortgegangen? Was geschieht, wenn er sie nach all den Jahren endlich wieder trifft? Und was wird aus ihm, jetzt, wo er die Schule beendet hat? Wird Samuel wieder zur See fahren und ihn mitnehmen?
Joel hat viele Fragen. Am Ende darf er genau das erleben, wovon er immer geträumt hat: Er begegnet seiner Mama Jenny und er kann endlich hinaus in die Welt ziehen.
Hörprobe (mp3 / 00:30 min.)
Der Autor
Henning Mankell, wurde 1948 im schwedischen Härjedalen (bei Stockholm) geboren. Schon im Alter von 17 Jahren ging er an das Riks Theater und arbeitete bereits ab 1968 als Regisseur und Autor. Mit einer Reise nach Afrika erfüllte er sich 1972 einen Kindheitswunsch. Die Faszination für dieses Land ließ Henning Mankell auch in seiner schwedischen Heimat nicht mehr los.
Seit 1990 widmete er sich den Fällen des Kommissar Wallander die mittlerweile in 15 Sprachen übersetzt wurden und auch in Fernsehen und Kino weltweit erfolgreich sind. Die Hälfte des Jahres verbringt der vielbeschäftigte Schriftsteller, Drehbuchautor und Intendant in Mosambique, wo er seit 1996 das "Teatro Avenida" in Maputo leitet. Das Theater, mit dem Henning Mankell auch schon auf erfolgreicher Europa-Tournee war, beschäftigt mittlerweile 70 Menschen und bildet Nachwuchstalente aus. Die Begeisterung für Afrika und die damit verbundenen Erfahrungen gaben Stoff für die Afrika-Romane "Der Chronist der Winde" (dt. 2000) und "Die rote Antilope" (dt. 2001). In "Tea-Bag" widmet sich der Schriftsteller erneut den Schwierigkeiten, die ein Großteil der afrikanischen Bevölkerung täglich zu bewältigen hat.
Als einer der international erfolgreichsten Autoren unsere Zeit wurde Henning Mankell mit unzähligen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Deutschen Bücherpreis" 2003 in der Kategorie "Publikumsliebling des Jahres".
Der Sprecher
Frank Arnold, geboren in Berlin, studierte zuerst Philosophie und Theaterwissenschaften, bevor er sich dem Schauspielstudium an der Max-Reinhardt-Schule zuwandte. Ab 1979 folgten Engagements an verschiedenen Theatern, u.a. am Berliner Schiller-Theater. Er assistierte u.a. bei Luc Bondy, Samuel Beckett, George Tabori und Peter Stein und führte Regie bei zahlreichen Theater- und Opernproduktionen. Seit 1990 ist Frank Arnold freiberuflich tätig. Als Interpret literarischer Werke ist er sehr gefragt.
Die Übersetzerin
Angelika Kutsch, geboren 1941, arbeitete viele Jahre als Lektorin und ist heute als freie Übersetzerin überwiegend aus dem Schwedischen tätig. Sie hat mit ihren Übersetzungen erheblich zum Erfolg der schwedischen Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland beigetragen.
Oetinger Verlag, 2007 21,00 Euro
Lesestufe: ab 10 Jahre
3 Audio-CDs, ca. 240 Min.
ISBN: 978-3-8291-1139-3