Dylan Thomas’ Erinnerungen "A Child’s Christmas in Wales" in Erich Frieds Übertragung rufen den alten und immer wieder neuen Weihnachtszauber wach.
"Ein Weihnachten war so sehr wie das andere in jenen Jahren, die nun um die Meerecke der Stadt entschwunden und außer aller Hörweite sind ..." Nicht ganz außer Hörweite, denn Otto Sander erzählt von den walisischen Weihnachtstagen, Mrs. Prothero und ihrem Sohn Jim, den Feuerwehrmännern, die bei Protheros anrückten. Erzählt von der Wanderung durch die schweigende Schneelandschaft des Städtchens, Weihnachtsliedern, Keksen und Rosinenkuchen ...
Musik: Good King Wenceslas (tad. Weihnachtslied): Gayle Tufts und Rainer Bielfeldt.
Hörprobe (mp3 / 01:48 min.)
Der Autor
Dylan Thomas, 27. 10.1914 - 9.11.1953, walisischer Dichter, Autor von Erzählungen und Theaterstücken. Als er während einer Vortragsreise kaum vierzigjährig in New York starb, galt er bereits als einer der großen genialischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Thomas schrieb in kraftvollen Bildern, immer wieder von der rauschhaft empfundenen Natur, seine unbändige Phantasie ruhte nicht. An seine Kindheit erinnerte er sich wie an einen zeitlosen Ort, an den er oft zurückkehrte. Er habe es sehr gern, wenn ihm Menschen von ihrer Kindheit erzählten, schrieb er, doch sie müßten schnell sein, denn sonst erzählte er ihnen von seiner Kindheit. Einer Zeit, in der man fühle, denke und rede "wie Männer an der Grenze eines unbetretenen Landes". Der (walisische) Schauspieler Richard Burton erzählte, beim Schreiben sei der als Trinker berüchtigte Dichter immer nüchtern gewesen, sein Arbeitszimmer übersät von braunen Papierseiten, auf die er einzelne Wörter oder Verse notierte. 1934 ging Dylan Thomas nach London, wo er für Zeitschriften und die BBC arbeitete, im selben Jahr wurde sein erster Gedichtband veröffentlicht: "Eighteen Poems"; zwei Jahre später erschienen "Twenty-Five Poems", 1939 "The World I Breath" und "The Map of Love", 1940 "Portrait of the Artist as a Young Dog" (der Titel der Erzählungen eine Hommage an Joyces’ "Portrait of the Artist as a Young Man"); 1946 "Deaths And Entrances", 1952 "Collected Poems", 1953 wurde "Under Milk Wood" zum ersten Mal aufgeführt. Der Sprecher
Otto Sander, 1941 in Hannover geboren, studierte Theaterwissenschaften in München und nahm Schauspielunterricht an der Otto-Falkenberg-Schule. Große Erfolge feierte er an der Schaubühne Berlin unter Peter Stein. Neben seiner Theaterarbeit wirkte er in zahlreichen Filmproduktionen mit. Seit den 1990er Jahren entstanden zahlreiche Hörbuchaufnahmen. Seine Interpretationen literarischer Texte machen ihn zu einem der beliebtesten Erzähler Deutschlands. Seine warme, kräftige Stimme brachte ihm den Beinamen "The Voice" ein.
Patmos Verlag, 2003 14,95 Euro
Lesestufe: ab 14 Jahre
1 Audio-CD, ca. 26 Min.
ISBN: 978-3-491-91146-8
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