Guillaume de Machaut, der berühmte französische Dichter und bedeutendste Komponist der Ars nova-Periode, hielt sich vor allem im höfischen Umfeld des mittelalterlichen Frankreich auf. Seine Musik war melodisch und rhythmisch äußerst kompliziert. Die Neuartigkeit der mehrstimmigen Kompositionstechnik - nicht nur bei Machaut - war der Kirche ein Dorn im Auge.
Ebenso verpönt waren Frauen, die auf Blasinstrumenten spielten. Die Nonnen in den Kirche wussten sich jedoch Abhilfe zu verschaffen und spielten stattdessen ein merkwürdiges, heute fast vergessenes Streichinstrument, das aus der Ferne klingt wie ein Blechblasinstrument: die so genannte Nonnentrompete. Mit vier solcher Trumscheite, wie sie korrekt heißen, konnten Nonnen sogar einen gesamten Posaunenchor imitieren. Als die Araber im Jahr 711 mit der Eroberung Spaniens begannen und damit einen Wendepunkt in der Weltgeschichte markierten, gab es Nonnentrompeten noch nicht. Bis zum 14. Jahrhundert aber hat sich der Einfluss der Araber in Spanien auch musikalisch bemerkbar gemacht.
Hörprobe (mp3 / 01:16 min.)
Der Sprecher
Udo Wachtveitl, Jahrgang 1958, begann nach einer privaten Schauspielausbildung seine Karriere am Thalia Theater Hamburg, am Münchner Volkstheater, am Modernen Theater und am Theater 44 in München, bevor er 1979 für den Film entdeckt wurde. Ohne ihn ist der beliebte Münchner "Tatort" mittlerweile einfach nicht mehr denkbar: Seit 1989 hat Udo Wachtveitl zusammen mit seinem Filmpartner Miroslav Nemec 27 Folgen gedreht. Wachtveitl stand in mittlerweile über 60 TV-Produktionen und Kinofilmen vor der Kamera, seit 1998 arbeitet er auch verstärkt als Regisseur – bei "Silberdisteln" (1998) war er für Buch und Regie, bei "Krieger und Liebhaber" (1999) für die Regie verantwortlich.
Igel Records, 2008 14,95 Euro
Lesestufe: ab 7 Jahre
1 Audio-CD, ca. 61 Min.
ISBN: 978-3-89353-211-7